Unter dem Motto "Mit Mut und Schwung aus der Krise - Digital als neues Normal" ist der Zukunftskongress-digital erfolgreich gestartet.
In seiner Begrüßung verwies Dr. Johannes Ludewig (Normenkontrollrat) darauf, dass der Zukunftskongress-digital zu einem einzigartigen Zeitpunkt stattfinde. Er sagte: "Es kommt mir wie ein gigantisches Experiment vor: Wie reagiert eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft auf so eine Herausforderung. Wo liegen die Stärken? Wo die Schwächen?"
In seiner Keynote stellte Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, mit Verweis auf die Corona-Krise heraus: "Statt einem Alles-Anders brauchen wir ein Jetzt-erst-recht in der Digitalisierung: den digitalen Ausbau von Breitband und Mobilfunk, die Digitalisierung der Verwaltung und in der digitalen Ausstattung der Schulen."
Dr. Klaus Effing (KGSt) fragte in seinem Statement: Was hat uns eigentlich gehindert, in den letzten zehn bis zwölf Jahren die Erfolge zu erreichen, die wir während der Corona-Krise erreicht haben? In Bezug auf das Onlinezugangsgesetz (OZG) sprach er sich dafür aus, die Kommunen auf Augenhöhe mit einzubeziehen, da sie das OZG umsetzen müssten.
Corinna Krezer (Accenture) fasste zusammen, worauf auch die Vorredner verwiesen hatten: "Die Folgen von COVID-19 haben auch nicht vor dem Zukunftskongress-digital haltgemacht. Das Format hat sich geändert - die Bedeutung der Digitalisierung hat zugenommen."
Im Anschluss an das Kick-off wurde Dr. Markus Richter (CIO Bund) von Dr. Helene Bubrowski (FAZ) und Marc Reinhardt (Capgemini) ins Kreuzverhör genommen. Dr. Richter unterstrich: "Digitalisierung gehört in die Herzen der Behörden, der Verwaltung und der Öffentlichkeit. Es geht jetzt darum, dass die Behörden die Digitalisierung als ureigenste Aufgaben betrachten."
Dr. Richter sprach sich ebenfalls für eine Digitalisierungsakademie aus, in der es darum gehe, Digitalfähigkeiten mitzugeben. Gefragt nach Diversity im bisher noch unterrepräsentierten Feld der IT und im BMI antwortete er: "Ich bin selbst dabei, mein Team weiterzuentwickeln, Diversität ist ein wichtiger Faktor dafür, dass wir kreative Ideen haben und miteinander ins Gespräch kommen. Das müssen wir strukturell fördern."
Dr. Uda Bastians (Dt. Städtetag) verwies im Zukunftsforum "Corona als Motor für die Verwaltungsdigitalisierung?" auf folgenden Aspekt: "In der Vergangenheit hat es an Geld, Personal und gesetzlichen Barrieren gehangen, dass wir noch nicht weiter sind. Um so wichtiger ist jetzt auch das Konjunkturpaket des Bundes, in dem 3 Milliarden Euro für Digitalisierung vorgesehen sind. Das OZG ist da nur ein kleiner Teil der Verwaltungsdigitalisierung, wir brauchen einen deutlich weiter aufgespannten Rahmen. Wir müssen zum Beispiel auch an die E-Akte denken, an mobile Endgeräte, an Qualifizierung und Weiterbildung."
Der Ministerpräsident des Freistaats Sachsen, Michael Kretschmer, verwies in seinem Impuls unter anderem auf die Umsetzung des DigitalPakt Schule: "Wir haben engagierte Lehrerinnen und Lehrer. Die Generation, die in der Zukunft als Lehrkräfte an die Schule kommt, bringt viel Wissen für die neuen Medien mit. Bund und Länder sind hier in der Pflicht, zügig den DigitalPakt umzusetzen."